Meine Philosophie
Hochgradige Sehbehinderung oder gar Blindheit muss nicht zwangsläufig zum Mauerblümchen-Dasein führen, auch wenn gewisse Abstriche nicht zu umgehen sind. Man muss nur die vielfältigen Hilfen nutzen, um das Leben sinnvoll und so selbständig wie möglich zu gestalten.
Unter dem Motto "Wir machen das Beste daraus und behalten den Durchblick" möchte ich auch Ihnen Mut machen, das veränderte Leben in die Hand zu nehmen.
Ich selbst bin seit dem dritten Lebensjahr hochgradig schwerhörig. Dank aufopfernder Fürsorge und intensiver Sprechübungen von Seiten meiner Mutter konnte ich im rahmen der Möglichkeiten am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Mit 15 Jahren erhielt ich ein wirklich brauchbares Hörgerät in Form einer Hörbrille, ein Vorläufer zu den heutigen Hinter-dem-Hörgerät (HdO). Damit begann für mich das zweite Leben .... Mit 49 Jahren sackte innerhalb von einem halben Jahr mein im Grunde intaktes Gesichtsfeld auf unter 5 Grad und wurde gesetzlich als Blind eingestuft. Dieser abrupte Einbruch hatte den Eintritt in das Frührentnerdasein zur Folge.
Dank meiner positiven einstellung habe ich die RP (Usher Typ II voll und ganz akzeptiert. Somit Konnte und kann ich (inzwischen fast vollständig erblindet) meinen Alltag als völlig Alleinlebende bis auf einige Ausnahmen selbständig bewältigen. Alltägliche Hilfsmittel - vom Blindenstock über Küchen-und Haushaltshelferlein bis hin zur Kommunikationstechnik verschiedener Art sind bei mir nicht mehr wegzudenken.Selbst die Nutzung eines iPhone war für mich eine Herausforderung.
Was täten wir nur ohne all die Hilfsmittel? Däumchen drehen?
Das kann ich später immer noch, aber bitte erst da oben (mit fingerzeig gen Himmel gerichtet).
Durch die jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit wurde mein wissen an Möglichkeiten zur Bewältigung des Alltags bereichert. In verschiedenen Seminaren auf dem Gebiet der Sehbehinderung konnte ich weitere Erfahrungen sammeln. Somit ist es auch weiterhin mein Bestreben, Wissenswertes, tipps und Erfahrungen weiterzugeben.